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Im Wahlkampf im Frühjahr 1990 versprach die CDU in der DDR eine „Umkehr in die Zukunft“. Mit diesem Slogan warb sie bei den Volkskammerwahlen für ihre zentralen Ziele, den Aufbau einer marktwirtschaftlichen Ordnung nach westlichem Vorbild und eine baldige Vereinigung mit der Bundesrepublik. Doch ihre politischen Konkurrenten riefen die Vergangenheit der Union als Blockpartei an der Seite der SED in Erinnerung: „Wer bei Honecker BLOCKflöte gelernt hat, kann in keiner Demokratie die erste Geige spielen“, forderte das „Bündnis 90“. Und die SPD plakatierte: „SED+CDU: Partner seit 1949“. Trotz dieser Vorwürfe ging die CDU aus der Wahl als stärkste Partei hervor. Das eingängige Sprachbild der „Blockflöte“ hielt sich aber in den 1990er Jahren in der Öffentlichkeit und mit ihm auch die Diskussion über das Verhalten der CDU in der DDR.
Die Partei wies die mit dem Begriff unterstellte Nähe zur SED stets als zu pauschal zurück und unterschied in ihrem Geschichtsbild – etwa im Grundsatzprogramm von 1994 – zwischen dem „Opportunismus und [der] Kollaboration“ einzelner Politiker und der „inneren Unabhängigkeit“ vieler
Mitglieder.
Auch wenn im Laufe der Zeit das Thema in den Hintergrund trat, begleitet das Image der „Blockflöte“ die CDU in Ostdeutschland bis in die Gegenwart. Deutlich wird dies an der politischen Auseinandersetzung im Zuge der Landtagswahl in Thüringen im September 2014, als sich CDU und Die Linke über die jeweilige Rolle der eigenen Partei in der DDR stritten. 3 Trotz der wiederkehrenden Debatten hat sich die Geschichtswissenschaft bislang wenig
für das Wirken der CDU als Blockpartei interessiert. Daher war aus wissenschaftlicher Sicht der aus dem jüngsten Streit erwachsene Vorstoß der Thüringer CDU, ihre Geschichte in der DDR unabhängig erforschen zu lassen, ein geeigneter Anlass, sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen.