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Ludwig Windthorst (1812–1891) war der bedeutendste parlamentarische Gegenspieler Bismarcks und ein brillanter, schlagfertiger Redner und Debattierer im Reichstag. Er war der unumstrittene Führer des politischen Katholizismus, obwohl er nicht einmal den Partei- oder Fraktionsvorsitz des Zentrums innehatte, und wurde bald zum Führer der gesamten Opposition im Bismarckreich.
Die „kleine Exzellenz“ war politisches und volkstümliches Symbol der Abwehr gegen Staatsomnipotenz und Willkür, wie sie im Kulturkampf Ausdruck fanden. Gleichwohl kommt Windthorst das Verdienst zu, die katholische Minderheit von grundsätzlicher Opposition gegen das preußisch-protestantische Kaiserreich freigehalten zu haben. Er ließ sie auch nicht in das kulturelle und nationale Getto der „Reichsfeinde“ abdrängen. Vielmehr eröffnete er einen Weg zum Ausgleich mit dem Staat, ohne dass das Zentrum zur konservativen Regierungspartei wurde. Er beharrte darauf, dass das Zentrum politische Partei blieb, und wahrte so seine Selbständigkeit gegenüber der römischen Kurie.
Als Vorkämpfer des modernen Verfassungsstaates hat Windthorst die Grundlagen mitgeschaffen, auf denen nach den beiden Weltkriegen der Konfessionalismus in der deutschen Politik überwunden werden konnte. Für seine Biographie hat Frau Professor Anderson alle noch erhaltenen Quellen ausgewertet. Ihre meisterliche Studie, 1981 in Englisch publiziert, ist die erste wissenschaftliche Würdigung des Zentrumsführers.